Plastiktüten tanzen im Wind über Handy-Displays während aus dem Off verstörende Stimmen und sphärische Melodien erklingen.
Die wackeligen YouTube-Videos stammen von Amateur-Filmern auf der ganzen Welt. Inspiration dafür war der Blockbuster «American Beauty» (1999) von Sam Mendes. Die ikonische Schlüsselszene des Films, welche uns dessen kreative Vision und den soziologischen Kommentar in einer Art Gleichnis aufzeigen soll, brannte sich in das kollektive Gedächtnis ein. Wann immer irgendwo auf einem Parkplatz eine Plastiktüte vom Winde verweht wurde, war jemand zur Stelle um dies festzuhalten und mit der Welt zu teilen.
Sowohl der Film selbst als auch die tanzenden Plastiktüten werden heute, gut 25 Jahre später, anders wahrgenommen: technische Entwicklungen, Klimawandel und gesellschaftliche Umbrüche haben unsere Sichtweise auf die Welt verändert. Diese Wahrnehmungsverschiebung dient dem Künstler als Ausgangspunkt für seine Arbeit.
Peter Baracchi (*1982) lebt und arbeitet in Zürich. Seit seinem Studium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) beschäftigt er sich mit Alltagsphänomenen und drängenden Fragen unserer westlichen Konsumgesellschaft, die er unteranderem in installativen, multimedialen und skulpturalen Werken zu reflektieren versucht.